Old aber nicht wirklich Gold, sondern schwarz ist der Oldtimer von Wolfgang Fischer, ein Renault Celtaquatre ADC1.
Seit nunmehr 45 Jahren ist Wolfgang Fischer wertvoller Mitarbeiter bei BURKHARDT+WEBER, sein fahrbares Schätzchen hat sogar noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, das beeindruckt mit Baujahr 1936. Da lohnt es sich zu sagen: Unkraut vergeht nicht – oder besser gesagt, rostet nicht, denn das gilt zumindest für den Renault Celtaquatre den Wolfgang Fischer im Jahr 2014 erworben hat und seither liebevoll in seiner Garage restauriert. Aktuell gibt es davon nur 2 Stück in Deutschland, eine absolute Rarität und ein Hingucker gleichermaßen. In Frankreich hingegen gibt es noch einige mehr davon.
Was der langjährige Mitarbeiter bei BW alles bewirkt hat und wie er sich seine Freizeit vertreibt, berichtet Wolfgang Fischer gerne. Die Frage nach seinem Aufgabengebiet ist jedoch nicht schnell beantwortet– neben Inbetriebnehmer könnte er ebenso Tüftler, Prüfstandsentwickler, Schulungsleiter, Messeprofi oder BW-DJ auf seine Visitenkarte schreiben.
Was ihn an alten Autos so fasziniert? „Ein Ausgleich zu unserem heutigen hoch technologisierten Alltag. Das ist noch wahre Mechanik und Kraftfahren im wahrsten Sinne des Wortes, back to the roots.“, verrät er.
Ebenso wie die Bearbeitungszentren, die Wolfgang Fischer seit Jahrzehnten in Betrieb nimmt, haben sich auch Autos immens weiterentwickelt. Sein Renault war nämlich eines der ersten Serienautos. Kaum vorstellbar, dass diese davor noch in Einzelfertigung auf Transferstraßen gefertigt wurden. Eine weitere Parallele zu seinem Beruf. Hat er doch 1990 die Abteilung Inbetriebnahme mitgegründet. Heutzutage würde man ihn auch Prozessoptimierer nennen. Damals steckte jedoch eine einfache Idee dahinter. Wenn immer die gleichen zwei, drei Leute eine Maschine in Betrieb nehmen und ihre Arbeitsschritte standardisieren, wird man schneller fertig, das Resultat ist beständig, der Kunde zufrieden.
Nach dem gleichen Prinzip setzte Wolfgang Fischer auch die Gründung eines Prüfstandes durch. Heutzutage unverzichtbar, doch vor 30 Jahren noch fast ein Novum. Fehler frühzeitig ausmerzen und Qualität schon im Prozess integrieren, um auf große Nacharbeiten am Ende der Prozesskette zu verzichten.
Schaltpläne begegnen dem Hobby-Automobiler nun nicht mehr nur im BW-Alltag. Bei seinem Celtaquatre ADC1 hat er die komplette Elektrik neu gemacht. Seine letzte Fleißarbeit bestand darin 42 Schmierstellen zu bearbeiten, denn ein Ölfilter ist beim Renault Celtaquatre ADC1 aus dem Jahr 1936 noch weit gefehlt.
Neben dem Celtaquatre ADC1 ist Wolfgang Fischer noch für seine Leidenschaft zur Musik bekannt. Und auch diese hatte ihre Anfänge auf einer Betriebsversammlung bei BW. Nachdem er zum offiziell ernannten „Beschallungs-Meister“ bei BW wurde, anschließend Betriebsversammlungen, Weihnachtsfeiern oder Messen als DJ und Tontechniker begleitete, wurde er auch privat für diverse Veranstaltungen gebucht.
2021 heißt es für Wolfgang Fischer Lebewohl zu seinem langjährigen Arbeitgeber zu sagen. Bis dahin nutzt er jede Minute, um seine Erfahrung an junge Kollegen weiterzugeben. Sein Arbeits- und inzwischen auch Lebensmotto: Hinterfrage jeden Tag, ob die Arbeit, die du gestern gemacht hast, heute noch gut ist.